KontACTPoesie

Im Projekt KontaACTpoesie begegneten sich junge Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Insgesamt 12 Teilnehmer*innen aus 11 verschiedenen Ländern leben in Freiburg, gehen hier zur Schule bzw. zur Arbeit. In einem fremden Land zu leben und aufgrund der Corona-Situation nur eingeschränkte Möglichkeiten für Begegnung zu haben führt zwangsläufig zu Isolation. Vielleicht genau aus diesen Lebens-Situationen heraus, waren die Begegnungen im Projekt KontACTpoesie so wertvoll und besonders. Im Juni fanden die ersten Treffen tatt, um einander kennen zu lernen. Im Juli und August gab es dann weitere Termine und Anfang September eine Kompaktwoche.

Inspiriert wurde die Gruppe vom Gedicht „Der Traum vom Fliegen“ von Michael Ende. Ein Gedicht voller Hoffnung: „Du fliegst und du fliegst und du brauchst kein Ziel. Das Dasein selbst ist Glück!“ Auch die Teilnehmer*innen konnten dieses Glück im Kontakt mit den anderen spüren und erleben. Die Freude am Theater spielen, tanzen und singen, am Gedichte in der eigenen Muttersprache sprechen und den Emotionen einen künstlerischen Ausdruck zu verleihen. Diese Vielfalt der Kulturen und die verschiedenen Sprachen bereicherten und inspirierten die Gruppe enorm. Im Juli und August traf sich die Gruppe dann einmal wöchentlich, sammelte Texte und Ideen und stieg auf diese Weise in die Theaterarbeit ein.

In der Kompakt-Intensiv-Woche im September stellte sich die Gruppe dann der Herausforderung, ein aufführungsreifes Werk auf die Beine zu stellen, welches am Ende der Woche im kleinen Kreis aufgeführt werden sollte. Jeden Tag entstanden neue Szenen und Geschichten, wobei auch viele Fragen aufkamen wie zum Beispiel: Wie kann man sich von Unterdrückung befreien? Wie soll ich meinen eigenen Weg finden und wie kann ich meine Träume verwirklichen?

In dieser intensiven Arbeitsphase wuchs die Gruppe sehr eng zusammen. Besonders auch die persönlichen Gespräche in den Pausen, das gemeinsame Essen, zusammen lachen und etwas voneinander zu erfahren führten zu einer tiefen Erfahrungen von Begegnung, Achtung, Wertschätzung und Verbindung und damit zu KontACT. Besonders der Austausch über das Leben in Freiburg, über Heimweh, die Schwierigkeiten, die man im eigenen Leben hier erlebt, alltägliche Herausforderungen und Träume.
Der Gruppe gelang es, diese persönlichen Erfahrungen auf die Bühne zu bringen und sie ließen auch die Zuschauer*innen an dieser besonderen Atmosphäre teilhaben.
Am 10. und 11. September wurde „das Stück“ zweimal vor einem kleinen Gästekreis in Kubus³ und einmal in einem großen Garten am Hirzberg aufgeführt. Die jungen Menschen zeigten sich in voller Präsenz, in ihrer Individualität und als Gemeinschaft und tauchte leuchtend in eine Geschichte ein,
die sie zusammen geträumt haben…

 „Und du fragst dich, warum man es je vergisst,
warum man nicht glaubt daran,
dass man immer so frei wie ein Vogel ist
und in Wahrheit fliegen kann“

Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Theater Instrumental durchgeführt und vom  Kulturamt Freiburg gefördert. 

Leitung: Marcelo Miguel aus Brasilien
Teilnehmende: Abdoulaye Bah aus Guinea, Carina Andrinandrasana aus Madagaskar,
Essé Houlessodji aus Togo, Harouna Sow aus Guinea, Isa aus Afganistan,
Iara Jübermann Miguel aus Brasilien-Deutschland, Johanna Mühme aus Deutschland,
Naomi Berg aus Israel-Deutschland, Rixhina Atia aus Albania, Thobekile Sibanda
aus Simbabwe,Teckla Sardanasshvili aus Georgien, Zozan Akgül aus Türkei.